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  Japanische Sprache 15.05.2025 10:43 (UTC)
   
 

Allgemeines

Japanisch wird hauptsächlich auf den japanischen Inseln (Hokkaidô, Kyûshû, Shikoku, Honshû) und auf Ryûkyû gesprochen. Nur noch sehr wenig verbreitet ist das Japanische in den ehemals von Japan besetzten Gebieten (Korea, Taiwan, ehemaliges Mandschuko, Marianen, Karolinen, Marshall-Inseln).

Die japanische Sprache

Ursprung: In Japan spricht man - wer hätte das gedacht - Japanisch. Woher diese Sprache kommt ist nicht ganz sicher, aber man vermutet, daß sie zur uralo-altaischen Sprachfamilie gezählt werden kann. Zu dieser Familie zählen die finno-ugrischen Sprachen einerseits (Finnisch, →Ungarisch u.a.) und die altaischen Sprachen andererseits (Mongolisch, →Koreanisch, aber auch →Türkisch etc). Koreanisch ist dem Japanischen am nächsten.


Aussprache: Japanisch ist eine Silbensprache. Es gibt nur einen einzigen, freistehenden Konsonanten ("n"), alles andere sind offene Silben (also immer Konsonant+Vokal). Wie im Deutschen gibt es die Vokale a, i, u, e und o (da sie an erster Stelle stehen heißt das Japanische Alphabet "Aiueo"). Die Aussprache des Japanischen ist, verglichen z.B. mit Chinesisch, recht einfach. Feine Betonungsunterschiede (wer es genau wissen will: Tonhöhenakzente) und die Langvokale ō und ū (heißt es nun kōkyo, kokyō, kōkyō oder kokyo?) sind die einzigen Stolpersteine. So zum Beispiel auch das Wort hashi". Je nach Betonung kann es "Brücke", "Kante" oder auch "Eßstäbchen" bedeuten. Nächstes Problem: Es gibt sehr viele Homonyme, also Wörter gleicher Aussprache aber unterschiedlicher Bedeutung. Beispiel: kōkai. Hat über 11 Bedeutungen. Entweder man begreift die richtige Bedeutung aus dem Zusammenhang oder anhand der → Schriftzeichen. Die hohe Zahl der Homonyme bringt Wortspiele wie folgendes hervor: "sumomo mo momo mo momo no uchi" (Pflaume und Pfirsich zählen zu den Pfirsichgewächsen). Man bedenke daß im geschriebenen Japanisch keine Leerzeichen zwischen den einzelnen Wörtern stehen!).

Grammatik: Die guten Nachrichten zuerst: Es gibt (außer Ausnahmen) keinen Plural, Substantive werden nie dekliniert, Artikel und Geschlecht sowie Fälle gibt es auch nicht. Und das Verb steht immer am Satzende. Jetzt die schlechten Nachrichten: Irgendwie muss man ja die Grammatik regeln. Im Japanischen geschieht dies mit Partikeln wie ha (sprich wa), wo (sprich o), ga, no, de und ni um die Wichtigsten zu nennen. Die Partikel werden in den heutigen Tagen fast immer in →Hiraganano als Genitivpartikel:


watashi no ie : watashi no ie; watashi=ich, ie=Haus, also ich+Genitivpartikel= mein,→ "mein Haus").

Und man regelt es mit Verbindungen. Japanisch ist agglutinierend, d.h. alle relevanten Endungen werden an das Verbende angefügt. Das Verb kann damit sehr lang werden! Beispiel: au (treffen) wird zu aitakunakattara


watashi wa anata ga suki desu : watashi ha anata ga suki desu. Wort-für-Wort-Übersetzung: "Ich - was betrifft - Du - Partikel für Objektbestimmung - gern - so sein/haben. Sprich "was mich betrifft so hab ich Dich gern" respektive "Ich mag Dich".

Dazu gibt es auch noch exotische Schmankerln wie das sogenannte Passiv des Leidens : Aus ame ga futta (es hat geregnet) wird mit wenigen Handgriffen

ame ni furareta : ame ni furareta. Es regnete und darunter habe ich gelitten. Diese Form wird allerdings nicht oft genutzt.

Man hat auch im Japanischen Personalpronomen (dairi meishi). Sogar ziemlich viele: allein für die direkte Anrede gibt es anata, kimi, omae, kisama, temee, anta, nanji und noch ein paar exotischere. Also über sieben Formen für "Du". Genauso schlimm sieht es bei "Ich" aus: watashiwatakushi (höflich), washi (alte Männer), atashi (junge Frauen), ore (junge Männer), boku (Jungen, Männer mittleren Alters usw.), ware

Interessant ist jedoch, dass man diese Personalpronomen viel weniger benutzt als im Deutschen oder Englischen. Genau genommen verzichtet man damit sogar oft vollständig auf ein Subjekt (shugo):


doko ni sunde imasu ka : doko ni sunde imasu ka heisst wörtlich "wo wohnen?", zu Deutsch "Wo wohnen Sie?". Die Antwort wäre z.B.
berurin ni chikai komachi ni sundeimasu : berurin ni chikai komachi ni sundeimasu.<< In Kleinstadt in Berli wohnen

Kein Subjekt - kein "ich" oder "du". Warum auch? Wenn man denjenigen dabei ansieht, ist doch klar, wer gemeint ist! In manchen Fällen wäre es gar unhöflich, dem Gegenüber ein "Du" bzw. "Sie" entgegenzuschleudern. geschrieben. Nur manchmal sind diese leicht zu erklären (zum Beispiel (wenn ich sie/ihn nicht treffen wollte). Das Verb ist oft nicht mehr wiederzuerkennen (z.B. suru → shita, kuru→konai), aber dafür gibt es ja Schriftzeichen. Die japanische Satzstruktur ist somit zumeist gänzlich anders als die der indogermanischen Sprachen. Eine weitere Kostprobe? (neutral), oder gar der eigene Vorname (Frauen) usw. Mehr als 8 Möglichkeiten!

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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